Im Herbst waren wir mit dem Wohnmobil im Süden Deutschlands unterwegs und kamen am Werksverkauf von Buttinette vorbei. Das heißt, es lag nicht so richtig auf dem Weg, aber mein Liebster hat zum Glück kein Problem damit, eine Stunde Umweg zu fahren, damit ich meinem Stoffkaufrausch frönen kann. Er hat sich auch einen Stoff aussuchen dürfen, im Foto oben links. Ein rot-grau-geringelter Stretchjersey von Sanetta – eigentlich eine sichere Sache. Ich dachte, mit einem Sanetta-Stoff könne man nichts falsch machen. Weit gefehlt.
Am letzten Wochenende habe ich versucht, daraus ein T-Shirt zu nähen und mir schon beim Zuschneiden mindestens 100 graue Haare mehr geholt. Das Stoffstück (es war ein Rest) war krumm und schief. Egal, wie ich es zog und zerrte, mal sah es gerade aus, dann wieder nicht. Zum Schluss habe ich mein Patchworklineal geholt, den Stoff genau aufeinander gelegt, festgesteckt und präzise nach Streifen zugeschnitten (dachte ich jedenfalls). Ich hab peinlich genau darauf geachtet, dass die Punkte unterhalb der Ärmel und an der Schulter jeweils auch in einem roten Streifen anfingen, damit es hinterher gut passt. Der Stoff ließ sich auch gut nähen, die Seitennähte passten streifenmäßig prima zusammen, auf beiden Seiten. Allerdings blieb an einer Seite am Vorderteil unten ein Streifen übrig. Opps. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich zählte die Streifen vom Ärmelansatz bis zum unteren Saum. Da war auf einer Seite wirklich einer zuviel. Also konnte ich auch nicht das Shirt unten am Saum gerade entlang eines Streifens schneiden, obwohl ich doch beim Zuschneiden so sorgfältig darauf geachtet hatte.
Hier seht Ihr das ganze Elend in Bildern.
Sieht doch eigentlich nicht soo schief aus, der Stoff – oder? Aber der Halsausschnitt deutet die Katastrophe schon an…
Wenn man genau hinschaut, sieht man schon anhand des Quiltlineals, wie sich die Streifen verziehen (schaut mal auf den zweiten grauen von oben unter dem Lineal. Der läuft bereits 2-3 mm nach rechts oben weg)
Dabei war ich so froh, wie gut die Streifen an den Seitennähten zusammen passten.
Allerdings sieht man hier, wie schief die ganze Angelegenheit ist.
Hier noch einmal das Elend in voller Ansicht. (Ich hab versucht, zu retten, was zu retten ist und unten ein Bauchbündchen angenäht, denn beim Begradigen des Saumes nach Streifenverlauf hab ich zu viel abgeschnitten und das Teil war zu kurz. Aber jetzt taugt es eh nur noch für die Tonne oder allenfalls zum Rasenmähen im Sommer.)
Ich hab noch einen weiteren Stoff im Werksverkauf erstanden (der dunkle im Bild oben links), der auch sehr verzogen aussieht. Das war auch ein Rest. Zum Glück hat er keine Streifen, so dass ich hoffe, dass ich ihn in ein halbwegs vernünftiges Shirt für mich vernähen kann. Ich werde berichten.
Merksatz für mich: Sei vorsichtig mit Reststücken, prüfe diese penibel, ob sie auch nicht verzogen sind.
Etwas Positives gibt es aber doch noch: der Schnitt ist toll. Passt meinem Liebsten hervorragend, das konnte ich bereits im November an einem ebenfalls gestreiften T-Shirt (aus offensichtlich nicht verzogenem Stoff) feststellen.
Verwendete Materialien (alle selbst bezahlt):
Stretchjersey von Sanetta, gekauft im Werksverkauf von Buttinette
Schnitt (free book): Classic Mens T-Shirt von lovesewingmag.co.uk
Und nun suche ich Trost bei
Creadienstag
DienstagsDinge
Handmade on Tuesday
Hallo…das hab ich fast bei allen Jersey Stoffen und dann ich weiss nicht wie ich den Stoff vorher begradigen kann. Ich hab immer unten mindestens 1 Streifen zu viel. Macht schon fast keine Spaß mehr…