Baggy_B – Raumwunder und Beute(l)tasche

Momentan bin ich auf dem Taschennähtrip. Meine Overlock hat Pause und ich betreibe intensiven Stoffabbau in meiner Webstoffrestekiste. Da kam die Anfrage von Ingrid von b-patterns gerade zur rechten Zeit, ob ich denn ihre neue Tasche Baggy_B probenähen möchte. Aber gerne doch.

Baggy_B ist ein geräumiger, ungefütterter Beutel, der mit mehreren aufgesetzten Taschen innen und außen aufgepeppt werden kann. Natürlich wollte ich das volle Programm ausprobieren. Der Stoffverbrauch liegt bei 75 cm. Nachdem ich verschiedene Stoffe aus meinem Fundus nachgemessen und begutachtet hatte, entschied ich mich für diesen Canvas mit Afrikadruck. Keine Ahnung, woher ich den habe. Aber ich hab ihn schon sehr lange, denn vor etwa 5 Jahren habe ich für meinen Liebsten für seine Reise nach Botswana eine Kulturtasche daraus genäht.

Stoff war genug da, mehr als genug sogar, und so konnte ich mit dem Musterverlauf für die Außentasche ordentlich rumpuzzeln, damit die Giraffe und die Palme auch richtig sitzen bzw. stehen. Hat mich etwa 3 Stunden gekostet, aber ich finde, die waren es wert.

 

Innen hab ich eine Reißverschlusstasche eingenäht, das ging sehr einfach. Nur bei einer ungefütterten Tasche sieht man natürlich die Naht auf der Außenseite. Das müsst Ihr berücksichtigen. Zum Glück saß das Zebra auf der Rückseite mittig und ich konnte die Tasche so annähen, dass die Naht nicht stört.

Ansonsten ist Baggy_B schnell genäht. Die Seitennähte sind bei mir französische Nähte, weil ich es ordentlicher finde, und die Rundungen oben habe ich allesamt mit Schrägband versäubert – aus eben demselben Grund.

 

 

Nur bei der Bodennaht hab ich gepennt. Das kommt davon, wenn man denkt, man weiß, wie es geht und nicht in die Anleitung schaut. Nun ist bei mir die Bodennaht auch innen und außen haben sich komische Falten gebildet.

 

 

Der Clou von Baggy_B ist natürlich die Gurtbandlösung. Ohne wäre es nur ein einfacher Einkaufsbeutel, mit ist es aber eine pfiffige Tasche für alle Tage. Wenn man den Gurt lang genug macht, kann man sie auch quer als Umhängetasche tragen, was meine Nachbarin hier demonstriert. Die sah nämlich meine Tasche und war schockverliebt – das hat sie nun davon, bzw. sie hat jetzt die Tasche.

 

 

 

 

Also musste ich noch eine zweite Baggy_B nähen. Dieses Mal aber mit richtiger Bodennaht, diese hat Ähnlichkeit mit dem Boden einer Papiertüte: innenliegende Falten, die aufspringen, wenn man die Tasche befüllt und somit das Volumen vergrößern.
Der Stoff ist ein gut abgelagerter Canvas vom Möbelschweden, laut Aufdruck auf der Webkante von 2013.

 

 

 

 

 

Statt Gurtband habe ich eine dicke, weiche  Kordel oben durchgezogen. Ich finde, das sieht nach Meer aus. Diese Tasche war auch schon mit mir zum Einkaufen und hat sich als wahres Raumwunder präsentiert. Wahnsinn, was da alles reinpasst.

 

 

Fazit: Tasche mit Pfiff, vielseitig abwandelbar, problemlos zu nähen – kann ich nur empfehlen.

Verwendete Materialien:
Afrikatasche: Canvas aus meinem Fundus, Herkunft weiß ich nicht mehr
blaue Tasche: Canvas vom Möbelschweden
Beide Stoffe selbst gekauft und bezahlt
Schnitt: Baggy_B von b-patterns
Der Schnitt wurde mir für das Probenähen kostenlos zur Verfügung gestellt.
Die Meinung ist meine eigene, und wenn das alles jetzt Werbung war, dann jedenfalls aus voller Überzeugung.

 

 

 

 

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