Passformprobleme – gelöst

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Wir alle kennen das Problem. Das frisch genähte Shirt will nicht richtig sitzen. Es spannt am Bauch, schlägt Falten im Rücken, die Schulternaht sitzt nicht, der Halsausschnitt steht ab…

Selbernäherinnen sind viel kritischer mit dem, was von ihrer Nähmaschine springt, als Kundinnen von gekauften Shirts. Das scheint ein Naturgesetz zu sein. Also, was tut frau, damit das Shirt auch an den Problemstellen sitzt, diese womöglich kaschiert und nicht betont? Richtig, sie bucht einen Kurs „Schnittentwicklung und Schnittanpassung“ bei Peggy Morgenstern.

Nun sitze ich also am letzten Donnerstag Nachmittag mit drei anderen Frauen im Atelier von Peggy Morgenstern, das sich im beschaulichen Örtchen Kirchgellersen vor den Toren Lüneburgs befindet, und bin gespannt auf das, was mich bis Sonntag Mittag erwartet. Ich habe den kürzesten Anfahrtsweg, die anderen drei kommen aus dem Osten, dem Süden und dem Westen Deutschlands und hatte bereits jeweils 6 Stunden Anreise hinter sich.

            

Peggy Morgenstern ist Modedesignerin und offensichtlich begeisterte Lehrerin, denn anders kann ich mir die Auswahl an angebotenen Kursen nicht erklären. Wir hatten den Kurs „Shirt-Grundschnitt und Shirt-Ärmel“ gebucht und – um das Ergebnis vorweg zu nehmen – sind alle mit einem perfekt sitzenden Probeshirt und einem präzise auf unsere Figur abgestimmten Grundschnitt aus Pappe wieder nach Hause gegangen. Dazu ein Ordner voller Unterlagen, von Tabellen zur Dehnungsfähigkeit von Jersey über Anleitungen zur Konstruktion von Schnittteilen bis hin zu Hinweisen zur Abnäherverlegung und Schnittanpassung. Wir haben eifrig gezeichnet, gemessen, genäht und anprobiert. Peggy ist eine sehr geduldige und unglaublich kompetente Kursleiterin, die nichtsdestotrotz immer ihr geplantes Pensum im Auge behält, so dass wir am Ende auch pünktlich und zufrieden nach Hause fahren konnten.

  

Das Atelier ist hervorragend ausgestattet: vier Nähmaschinen und zwei Overlock-Maschinen standen für diejenigen bereit, die nicht mit eigenen Maschinen gekommen waren. Wir lernte viel über Nähgarne und Overlockgarne, bekamen Tipps zur Einstellung von Differential und Fadenspannung und durften unsere Stoffe und Shirts an zwei professionellen Bügelanlagen glätten. Jede hatte einen großen Tisch zur Verfügung, darauf ein Kästchen mit dem notwendigen Werkzeugen. Alles griffbereit. So lob ich mir Kurse.

  

Für zwei der Teilnehmerinnen war es schon der zweite Kurs bei Peggy, zwei kommen auch in wenigen Wochen zu weiteren Kursen wieder aus der Ferne angereist. Ich bin erst einmal platt und möchte das, was ich gelernt habe, in die Praxis umsetzen (und hier demnächst auch zeigen). Aber dass ich einen weiteren Kurs besuchen werde, steht außer Frage.

Und damit bin ich heute auch bei RUMS

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